1 min read

Die feministische Außenpolitik ist Geschichte – jetzt in New York

Annalena Baerbock glänzt als UN-Generalversammlungspräsidentin– Viel Show, wenig Substanz, aber: Immerhin fern von Berlin. Und vielleicht war genau das der Plan.
Die feministische Außenpolitik ist Geschichte – jetzt in New York

Frau Baerbock sieht gut aus in New York. Als frischgebackene Präsidentin der UN-Vollversammlung – ein Amt, das ebenso viel Glanz wie politische Wirkungslosigkeit verspricht – residiert sie nun im internationalen Parkett, weit entfernt vom gemeinen Wahlvolk. 13.000 Euro Gehalt im Monat, Unterkunft inklusive – bezahlt vom deutschen Steuerzahler, versteht sich.  

Ihre Aufgaben? Sitzungen leiten, Reden halten, Tagesordnungspunkte aufrufen – eine Art Oberstufen-Klassenleitung auf globaler Bühne. Nur mit Dolmetscher. Oder ohne, denn Frau Baerbock wagt sich mutig ins Englische: „Climate change is a people problem“ Möge New York ihr sprachlich wohlgesonnen sein. Sie ist einfach der Bacon of Hope

Was sie inhaltlich bewegen wird? Vermutlich wenig. UN-Resolutionen zeichnen sich durch ihre konsequente Wirkungslosigkeit aus. Aber man kann viel sagen, ohne etwas zu bewirken – eine Disziplin, in der Frau Baerbock zweifellos Erfahrung hat. ABER: Heide Reichinnek findet Baerbock „unfassbar intelligent“. Das will schon was heißen.

Natürlich ist auch Neid fehl am Platz. Man gönnt ja. Und besser sie sitzt auf einem Plüschsessel am East River als am Kabinettstisch in Berlin. Denn wenn sie dort Weltpolitik erklärt, bleibt wenigstens der Nahverkehr in Deutschland verschont. Und mit etwas Glück findet sie in Manhattan nicht nur einen besseren Friseur, sondern auch eine neue Visagistin*innen. Der, die, das – müssen wir wenigstens nicht mehr bezahlen.  

Ich jedenfalls freue mich für sie – ehrlich. Nur eines bleibt offen: Wie lange dauert es noch, bis jemand fragt, ob Deutschland eigentlich sonst keine geeignetere Person gehabt hätte? Oder war das die Pointe?